Sonntag, 22. Mai 2011

Am Freitag und Samstag hatte ich wieder einen Job – wie immer hab ich davor keine richtige Info darüber bekommen, was das für ein Job sein sollte… Am Ende hat es sich dann als „Miss Tourism Selection International“ herausgestellt. Wie erwartet war die ganze Sache total unorganisiert und ich hab mich eigentlich ununterbrochen darüber aufgeregt. Ein Beispiel: Ich musste am Freitagmorgen um fünf Uhr aufstehn damit ich um sechs am Treffpunkt war, von dort aus ging es dann sechs Stunden mit dem Bus in die andere Stadt, wo das Ganze stattfand. Dort angekommen saßen wir drei Stunden sinnlos im Hotelzimmer rum und haben einfach NICHTS gemacht außer gewartet. Dann auf einmal musste aber alles ganz schnell gehen und am Ende waren wir sogar so spät dran, dass die Maskenbildnerin es nicht mal mehr geschafft hat, uns allen die zehn-Zentimeter-Make-Up-Schicht zu verpassen…. Anderes Beispiel: Wir sollten Badeanzüge tragen die von der Agentur besorgt worden waren – offenbar hatte aber keiner von denen dran gedacht, dass ausländische Mädels nicht unbedingt in chinesische Kindergrößen-Badeanzüge reinpassen. Und so weiter und so fort….

Die Veranstaltung an sich war dann auch sehr absurd. Wir mussten in Abendkleidern zu megalangsamer Musik über die Bühne schreiten, den chinesischen Kindern Autogramme geben (geht's noch?!?) und in einem Möbelhaus, das der Sponsor der Show war, auf jeder/m einzelnen Couch/Stuhl usw. für die Fotos posieren. Wär ich nicht so richtig genervt gewesen (von der chinesischen „Arbeitsweise“), wäre es vielleicht sogar ganz lustig geworden (war es aber nicht).
Naja, hier noch ein Bild, damit wenigstens ihr euren Spaß habt: 


Montag, 16. Mai 2011

Die Chinesen und die Sonne...

Hier wird es heißer und heißer - für Mittwoch sind 38°C angekündigt!!! Sobald die Sonne scheint sieht man die Chinesen nur noch durch Sonnenschirme geschützt draußen unterwegs:



In China ist weiße Haut DAS Schönheitsideal schlechthin, deshalb tun die Chinesen alles, um nicht braun zu werden bzw. ihre von Natur aus gebräunte Haut weißer zu machen. Je blasser/weißer desto besser… Fast jede Creme o.ä., die man hier kaufen kann, hat den sogenannten Weißmacher-Effekt! Übrigens funktioniert das tatsächlich; eine Spanierin von meiner Uni hat so eine Creme mal ausprobiert und ihre Haut wurde an der einen Stelle wirklich heller!!! 



Die Chinesen können natürlich auch überhaupt nicht verstehen, warum wir Ausländer immer draußen in der Sonne sitzen und Solarien etc. findet man hier normalerweise auch nicht (wobei ich mir vorstellen könnte, dass es sowas in Shanghai oder Peking aufgrund der vielen Ausländer mittlerweile gibt…).
Der Grund für den „Weißheitswahn“ ist Prestige: Weiße Haut zeigt, dass es jemand nicht nötig hat, draußen in der Sonne körperlich zu arbeiten (also vom Prinzip her so ähnlich wie früher in Europa, als Dicksein ein Zeichen für Reichtum war). Solche Statussymbole sind in China total wichtig. Man sieht z.B. auch oft Taxifahrer mit einem sehr langen Fingernagel (meistens am kleinen Finger). Auch das soll zeigen, dass jemand keine harte körperliche Arbeit verrichten muss... 
Übrigens: Sonnencreme ist hier unglaublich teuer - ich musste vor Kurzem eine Flasche kaufen und habe für schlappe 75 ml umgerechnet mehr als vier Euro bezahlt!!

Sonntag, 8. Mai 2011

Zelten im Bambuswald

Da der 1.Mai auf einen Sonntag gefallen ist hatten wir den 2.Mai frei und somit ein verlängertes Wochenende. Das haben wir genutzt um uns den berühmten Bambuswald (ein ganzer Wald nur aus Bambus bestehend) und die Gegend drum herum anzuschauen. Die Busfahrt dorthin sollte eigentlich 3 Stunden dauern, aber dank Stau und Straßensperre wurden aus den drei schnell mal 8 Stunden… Hat sich aber auf jeden Fall gelohnt! Wir haben eine Nacht (von dreien) im Zelt geschlafen und zur Abwechslung mal wieder Natur pur erlebt, was hier in China ja nicht so einfach ist... 


 


Von oben sieht der Wald aus wie ein welliges Meer, er wird deshalb auch "Bamboo Sea" genannt:









Unsere Unterkunft - zum Glück nur für eine Nacht (bequem ist was anderes...)


 Sieht fast so aus wie im schönen Schwarzwald...


Am letzten Tag sind wir dann noch zu dem Leuten vom „Bo-Volk“ gefahren. Bei denen war es früher üblich, die Särge mit den Toten an den Felswänden zu befestigen. Man weiß nicht ganz genau warum, aber man vermutet, dass die Leute dachten, dass sie ihre toten Angehörigen auf diesem Weise schon einmal dem Himmel ein Stück näher bringen können:




Viele von euch haben gefragt, wie es eigentlich mit meinen Chinesischkenntnissen aussieht: Ich habe auf jeden Fall das Gefühl, dass es vorangeht. Mein größtes Problem ist das Verstehen - ich kann zwar viel sagen, verstehe aber oft nicht, was die Leute mir antworten… Aber naja, ich arbeite dran und hab ja noch ein bisschen Zeit J

Heute hatte ich übrigens wieder einen Job, dieses Mal als Kellnerin. Ein Autohaus hat den neuen Cadillac präsentiert und wir (ein Russe und ich) durften den superreichen Chinesen Törtchen servieren…war aber ganz ok - mit Kellnern kenn ich mich zumindest aus ;-)