Sonntag, 26. Juni 2011

Urlaub im Paradies

Letzte Woche haben Steffi und ich Nazli in Malaysia besucht. Wir waren zuerst ein paar Tage auf Langkawi, einer kleinen Insel - es war soooo schön dort!!! Wir haben natürlich viel Zeit am Strand verbracht...




...außerdem waren wir auf einer Krokodilfarm...


...und auf einer Affeninsel. Allerdings waren die Äffchen nicht so süß wie sie aussehn - einer ist auf mich draufgesprungen und wollte meinen Rucksack klauen! Steffi hat ihn dann mit einem Stock in die Flucht geschlagen :-)

Wir haben auch "Inselhopping" gemacht, dabei wurden wir mit einem Motorboot von Insel zu Insel gefahren und konnten die Strände erkunden. Das Boot war richtig schnell und ist nur so über die Wellen geflogen, hat total Spaß gemacht!




An einem Tag haben wir uns Roller ausgeliehen und die Insel erkundet, das war echt schön :-) Nur der Linksverkehr war ein bisschen gewöhnungsbedürftig, ich bin dann auch gleich mal falsch abgebogen, aber zum Glück auf einer wenig befahrenen Straße...


Am Ende haben wir noch einen Tag in Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia, verbracht. Hier die berühmten Petronas Towers:


In Malaysia muss man immer die Schuhe ausziehen, bevor man irgendwo reingeht:

Mir hat Malaysia total gut gefallen! Besonders begeistert war ich von den Toiletten (neben jedem Klo gibt es einen Schlauch mit dem man sich wäscht, da kein Klopapier benutzt wird) und davon, dass wirklich jeder englisch spricht ;-) 

Die letzten beiden Tage habe ich dann noch alleine in Singapur verbracht - auch eine coole Stadt, total modern und sehr westlich (leider auch mit westlichen Preisen...). Da Verena mir geraten hat, die Stadt zu Fuß zu erkunden, hab ich mir am ersten Tag die Füße wund gelaufen und so auch wirklich viel gesehen. Abends war ich im Zoo bei der Nachtsafari (mein Favorit war das Nilpferd) und später noch auf dem Marina Bay Sands, einem Hotel/Kasino, von dem man eine richtig tolle Aussicht auf Singapur hatte:

(nicht mein Bild)



Mitten in Singapurs Chinatown bin ich dann auf "Erichs Würstelstand" gestoßen, den "letzten Würstelstand vor dem Äquator" ;-)

Eine Moschee:

Der Merlion, das Wahrzeichen von Singapur:

Den zweiten Tag hab ich fast komplett in einem Sightseeing-Bus verbracht, da mir meine Füße so weh taten, dass ich kaum noch laufen konnte. Aber die Bustour war echt cool, das war so ein Doppeldecker-Bus mit offenem Dach, der einen durch die Stadt gefahren hat und zu jedem wichtigen Gebäude usw. was erklärt hat. Es gab drei verschiedene Busarten, der eine hat die neueren Sehenswürdigkeiten angesteuert, der zweite die etwas älteren und der dritte die geschichtlich wichtigen Sachen. So war ich dann auch den ganzen Tag beschäftigt und am Ende über alles informiert ;-)






Sonntag, 12. Juni 2011

Xichang


Letzte Woche Montag war hier in China das Drachenbootfest, ein Feiertag. Wir sind über das verlängerte Wochenende nach Xichang, einer kleinen Stadt zehn Zugstunden südlich von hier, gefahren. Es war echt schön da! Als wir am ersten Tag am See in Xichang waren, kam bei mir wieder Bodensee-Feeling auf J Auf dem See fanden an diesem Tag auch Drachenbootrennen statt:











Am zweiten Tag sind wir in ein Dorf außerhalb von Xichang gefahren, das von den „Yi“ bewohnt wird. Die Yi sind auch eine der vielen Minderheiten in China. In dem Dorf angekommen wollten wir eigentlich nur kurz eine Kleinigkeit essen und haben uns nach dem Weg erkundigt, aber der junge Mann, den wir gefragt hatten, hat nicht locker gelassen und hat darauf bestanden, dass wir bei seiner Familie essen sollen. Wir waren zu fünft und nicht alle von uns waren so begeistert von der Idee, aber letztendlich sind wir mit ihm mitgegangen. Es hat dann damit geendet, dass wir insgesamt vier (!!!!) Stunden in seinem  Wohnzimmer saßen und hingehalten wurden, während nach und nach immer mehr Nachbarn, Verwandte usw. eingetrudelt sind um uns anzustarren. Wir hatten natürlich bald keine Lust mehr, aber die Situation war schon sehr seltsam und wir wollten auch nicht unhöflich sein, deshalb sind wir geblieben. Nach Ewigkeiten gab es dann auch das versprochene Essen, das – Überraschung – aus Fleisch, Fleisch und nochmal Fleisch bestand. Hm, lecker! 


Interessant fand ich auch, dass in diesem kleinen Dorf, wo alle Leute Bauern sind und teilweise kaum fließendes Wasser haben, trotzdem jeder einen riesigen TV-Flachbildschirm zu besitzen scheint…


Unser Gastgeber und Roberta in Yi-Kleidung:


Yi-Schrift:







Am letzten Tag haben wir dann nochmal vier Stunden Busfahrt auf einer furchtbaren „Straße“ (hab noch nie so viele und tiefe Schlaglöcher gesehn) auf uns genommen, um ein  Museum über die Kulturrevolution zu besichtigen. Das Museum befindet sich deshalb irgendwo im Nirgendwo, weil es an einem der Original-Schauplätze gebaut wurde. Während der Kulturrevolution von 1966-76 wurden Millionen von Schülern und Studenten aus den Städten aufs Land geschickt, um dort „durch Arbeit zu lernen“. Das Gelände, auf dem sich das Museum befindet, hat mich schon ein kleines bisschen an ein KZ erinnert. Man muss aber dazu sagen,  dass die Jugendlichen zwar mehr oder weniger gezwungen wurden, dort zu leben, sie aber trotzdem z.T. auch  schöne Zeiten hatten, denn sie lebten in einer großen Gruppe mit ihren Freunden und mussten zwar arbeiten, waren aber z.B. keiner Gewalt ausgesetzt!



Die "Betten":


Das Museum - natürlich ganz in rot. Die riesige Hacke und das Gerät nebendran (trägt man auf dem Rücken) symbolisieren die Arbeit, die Brille, die am Boden liegt und nur halb zu sehen ist, steht für den Intellekt.


Mao-Kult:

Mittwoch, 1. Juni 2011

Die Reisterrassen in Yuanyang

Letzte Woche hatte ich Besuch von Luisa aus Qingdao. Wir haben erst ein paar Tage hier in Chengdu verbracht...


...und sind dann mit dem Nachtzug (18 Stunden) in Richtung Süden, in die Provinz Yunnan, gefahren. Kunming (die Hauptstadt von Yunnan) ist auch bekannt als die „Stadt des ewigen Frühlings“, weil das Klima fast das ganze Jahr über angenehm mild ist. Auch wir wurden vom Wetter nicht enttäuscht:







Nach zwei Tagen sind wir mit dem Nachtbus in Richtung Yuanyang gefahren, um uns die berühmten Reisterrassen anzuschauen. Die Fahrt war echt der Horror – zwar gab es recht bequeme Liegen, aber die waren leider auf chinesische Körpergrößen zugeschnitten… Außerdem war es im Bus brutal warm, der Geruch war übel, die Straße eine einzige Schotterpiste und die Dauerbeschallung (auch mitten in der Nacht, die Chinesen stört das nicht) hat dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt. So waren wir nach acht Stunden heilfroh, als die Tortur vorbei war. Blöd nur, dass uns in der nächsten Nacht genau das Gleiche nochmal bevorstand, denn irgendwie mussten wir ja auch wieder zurück nach Kunming kommen…. Naja, gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall! Es war sehr interessant zu sehen, wo und wie das chinesische National“gericht“ eigentlich angebaut wird:





Das sind die sogenannten Babyreis-Pflanzen. Sie werden in den Terrassen angepflanzt und über Monate hinweg durchgehend bewässert. Am Ende werden die Reiskörner geerntet, das funktioniert so ähnlich wie beim Weizen.



Für ein Kilo Reis bekommen die Reisbauern auf dem Markt 4 Yuan, das sind ca. 40 Cent - nicht gerade viel für monatelange Arbeit...





Unser Tourguide, eine Hani-Frau. In China leben über 50 Minderheiten-Völker, viele davon in Yunnan. Die Minderheiten haben ihre eigene Kultur und Sprache und zum Teil andere Rechte als die Han-Chinesen (die Mehrheit in China), so sind sie z.B. von der Ein-Kind-Politik ausgenommen! (Habt ihr übrigens gelesen, dass in Shanghai jetzt die Ein-Hund-Politik eingeführt wurde?!)