Dienstag, 8. März 2011

你们好!

Auch bei mir im fernen China pendelt sich langsam aber sicher der Alltag ein, sodass ich mich nicht mehr jeden Tag beim Aufwachen frage, wo ich eigentlich bin und was ich hier mache…. Das Chinesischlernen läuft soweit ganz gut und macht auch Spaß, seitdem ich für eins der Fächer in ein höheres Level gewechselt bin (weniger wegen des Niveaus, vielmehr weil ich den Unterricht dieser einen Lehrerin einfach nicht gut fand). Hausaufgaben hab ich auch immer genug, es wird also nicht langweilig. Heute habe ich übrigens meine Residence Permit bekommen. Das ist echt super, denn jetzt kann ich bis einschließlich September so oft ein- und ausreisen wie ich will (mit einem normalen Visum geht das nicht). 

Da ich momentan sonst nichts weiter Spannendes zu berichten habe, dachte ich mir, ich erzähle euch mal ein bisschen was über China im Allgemeinen ;)

Heute: Wie man ausländische Namen ins Chinesische übersetzt

Für die Chinesen ist es teilweise sehr schwierig, ausländische Namen auszusprechen, weil bestimmte Silben in ihrer Sprache einfach nicht vorkommen. Beispiel: Die Silben „so“ und „phi“, die man für meinen Namen bräuchte, gibt es im Chinesischen nicht. Deshalb werden ausländische Namen (von Personen, Städten, Flüssen, Firmen…) so gut es geht phonetisch (klangmäßig) umgesetzt.

Beispiele:
Berlin = Bolin
Frankfurt = Falankefu
Hamburg = Hanbao
München = Munihei
Konstanz = Kansitanci
Italien = Yidali
Goethe = Gede

Ich heiße auf chinesisch 郭苏菲„Guo Sufei“ (der Nachname steht immer zuerst), was soviel bedeutet wie „den Glauben wiederbeleben“. Die Bedeutung eines Namens ist den Chinesen extrem wichtig! Wenn man also einen Namen „übersetzt“ muss man darauf achten, welche Schriftzeichen man wählt. Für die Silbe „fei“ aus meinem Namen gibt es z.B. viele verschiedene Schriftzeichen, die alle „fei“ ausgesprochen werden. Manche davon haben allerdings eine negative Bedeutung, weshalb man sie für einen Namen nicht benutzen sollte! Besonders wichtig ist das für ausländische Firmen bzw. Marken, denn viele Chinesen sind abergläubisch und würden eine Marke, die aus einem negativen Schriftzeichen besteht, nicht kaufen.

Beispiele:
McDonald’s 麦当劳 = Maidanglao – verarbeitetes Getreide
Coca Cola 可口可乐 = Kekoukele – köstliches Glück
Mercedes Benz 梅赛德斯 = Meisaidesi – Etwas, worin Tugend und Kraft steckt




Da es für einen Ausländer fast unmöglich ist, alle Bedeutungen eines Schriftzeichens zu kennen, sollte man am besten immer einen Chinesen um Rat fragen, wenn man einen Namen übersetzen möchte. Es gibt inzwischen sogar „Naming Consultants“, die ausländische Firmen, die sich in China niederlassen wollen, in diesem Punkt beraten….

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