Montag, 21. März 2011

Schöne Tage in Shanghai!

Die Reise von Chengdu nach Shanghai war mit einigen Hindernissen verbunden. Zunächst einmal wollte ich mit dem Bus von meiner Uni zum Flughafen fahren, was ca. 1,5 Std. dauern sollte. Der Bus stand auch ordnungsgemäß an der Haltestelle, es saßen auch schon Leute drin, also alles gut soweit – nur leider weit und breit kein Busfahrer in Sicht. Als der auch nach einer halben Stunde nicht aufgetaucht war, wurden die Leute langsam unruhig  - die wollten ja schließlich alle zum Flughafen – und auch bei mir wurde die Zeit knapp, so dass ich letztendlich mit dem Taxi zum Flughafen fahren musste, was natürlich viel teurer war als mit dem Bus. Am Flughafen angekommen musste ich leider feststellen, dass mein Flug DREI (!!!) Stunden Verspätung hatte, echt ärgerlich…So hab ich den Mittwoch also hauptsächlich am Flughafen verbracht und bin schließlich abends um sechs (ich hab das Haus morgens um 9 verlassen!) endlich in Shanghai angekommen. 





Die Tage dort waren dafür echt super! Shanghai ist echt eine coole, wenn auch sehr stressige Stadt und die Aussicht vom Bund auf Pudong ist immer wieder aufs Neue faszinierend:


Vor 15 Jahren stand hier noch kein einziges Hochhaus!


Gleiche Aussicht bei Nacht - wie Sehen sehen Sie nichts, Smog und Nebel sei Dank:


Die "Altstadt" von Shanghai:



 Mein Vorstellungsgespräch war dann am Freitagmorgen und verlief einerseits echt gut, andererseits aber auch enttäuschend. Ich habe erst mit dem deutschen Chef gesprochen, der war sehr nett und das Gespräch war ganz locker. Leider hat er mir dann aber eröffnet, dass das Praktikum gar nicht bei der deutschen Firma wäre, bei der ich mich ursprünglich beworben hatte, sondern bei deren rein chinesischer Tochterfirma. Das hätten die mir ruhig mal vorher sagen können! In ein rein chinesisches Unternehmen möchte ich nicht, nur im absoluten Notfall. Ein ausländischer Vorgesetzter und chinesische Kollegen wäre ok, aber ein chinesischer Vorgesetzter – nein danke, dazu liegt mir die chinesische Arbeitsweise nicht genug…Zwar muss ich jetzt wieder von vorne anfangen zu suchen, aber ein Gutes hat es trotzdem: Ich bin jetzt nicht mehr auf Peking/Shanghai fixiert, wo dieses Unternehmen eben gewesen wäre, sondern kann mich auch in anderen Städten bewerben, wo ich viel lieber hingehen würde.

Am Samstag sind wir nach Nanjing gefahren. Die Stadt ist ca. 1,5 Std. (mit dem Schnellzug) von Shanghai entfernt. Dort waren wir beim Mausoleum von Sun Yat-Sen, dem Gründer der Guomindang. Die GMD ist eine Partei, die es bis 1949 in Festland-China gab, die dann aber den Kampf gegen die Kommunistische Partei verlor und seitdem nur noch auf Taiwan existiert. Sun Yat-Sen wird von den Chinesen sehr verehrt, wie man auf dem Bild gut erkennen kann (übrigens mussten wir auch dort wieder für gefühlte 3000 Chinesen auf Fotos posieren..):


Für den kleinen Hunger zwischendurch - eine Salatgurke:


 Gestern Abend bin ich dann wieder – nach dem schlimmsten Flug den ich jemals erlebt hab, wir wurden ganz schön durchgeschüttelt – sicher in Chengdu gelandet J Krass fand ich aber, dass der Chinese neben mir einfach mal knallhart sein Handy während des Flugs angelassen hat!!!

Übrigens wurde in Shanghai davor gewarnt, bei Regen das Haus zu verlassen, da das Regenwasser evtl. radioaktiv sein kann… Und wie ich mitbekommen habe, ist in Shanghai und auch in Nanjing überall Jodsalz/Jodtabletten ausverkauft, weil das Gerücht umging, dass das Jod die Strahlung absorbiert. Aufgrund der übermäßig hohen Nachfrage wurden sogar schon Beschränkungen verhängt, wieviel Salz pro Person abgegeben werden darf. Einige Geschäfte haben das natürlich prompt genutzt und den Preis extrem hochgeschraubt, aber die Regierung hat Geldstrafen gegen diese Geschäfte verhängt. Auf dem Rückflug hab ich in einer englischen Zeitung gelesen, dass bei Ebay eine Packung Jodtabletten für über 300 US$ verkauft wurde!!! In der Zeitung stand aber auch, dass ein Erwachsener mind. drei Kilo Salz essen müsste, damit das irgendeine Wirkung auf die Strahlung hätte und dass man wiederum eher an übertriebenem Salzkonsum sterben würde als an einer minimalen Strahlung. Es sind aber tatsächlich einige deutsche Praktikanten und Studenten aus Shanghai abgereist…

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