Montag, 11. April 2011

Tashi Delek...

…ist tibetisch und heißt „Hallo“. Zusammen mit ein paar Leuten von meiner Uni (Ian aus Kanada, Katka aus Tschechien, Roberta aus Italien, Andi aus Österreich und Jörg aus Leipzig) war ich letzte Woche in Danba, einer kleinen Stadt, die zu Tibet gehört (sich allerdings geografisch gesehen nicht in Tibet befindet) und in der neben den Tibetern auch einige andere ethnische Minderheiten leben. 


Danba ist zwar nur einige hundert Kilometer von Chengdu entfernt, aber da sich die Straße permanent durch die Berge geschlängelt hat (siehe Bild), hat die Fahrt mehr als zehn Stunden gedauert. Die Straßenverhältnisse waren auch nicht gerade die besten, es gab nur wenige Streckenabschnitte, in denen es „echte“ Straßen gab, meistens waren das eher Schotterpisten…das erklärte dann auch, warum es für diese Strecke keine Nachtbusse gibt, das wäre einfach viel zu gefährlich!


Während der Busfahrt hat sich auch mal wieder gezeigt, das Chinesen einfach ein anderes Taktgefühl haben als wir: Die öffentlichen Toiletten in den ländlichen Gebieten Chinas bestehen meistens aus den üblichen Löchern im Boden, mit der Besonderheit, dass es zwischen den Löchern keine Trennwände und schon gar keine Türen gibt. Man hat somit beim Pinkeln gezwungenermaßen engen Kontakt zu seinen Nachbarinnen – wirklich praktisch falls man in Plauderstimmung ist ;) Man hockt dann also in diesem Raum und erledigt, was zu erledigen ist und direkt vor einem geht es zu wie auf dem Bahnhof, denn die Chinesinnen sehen offenbar keinen Grund, draußen zu warten, obwohl alle Löcher besetzt sind. Nein, sie bleiben einfach unmittelbar vor einem stehen und gucken zu….wirklich sehr gewöhnungsbedürftig für uns Ausländer, aber die Chinesen denken sich nichts dabei.

Im Bus haben wir dann noch drei Jungs aus Israel kennengelernt, die sich uns angeschlossen haben. Übernachtet haben wir bei einer tibetischen Familie im „Gästezimmer“. Dieses befand sich auf dem Hof direkt neben dem Stall. 



Nachts hat das Schwein die ganze Zeit an unsere Tür gehämmert, was mich persönlich jetzt weniger gestört hat, ich hatte da eher meine Probleme mit einer riesigen, fetten, schwarzen Spinne….


Am ersten Tag sind wir gewandert – die Landschaft war echt total beeindruckend! Unser "Reiseführer" war der zehnjährige Sohn unserer Gastfamilie. Ich hab mich ja schon ein bisschen gewundert, dass seine Mutter ihn uns ohne Zögern mitgegeben hat, vor allem weil es teilweise auch ein bisschen gefährlich war, aber der Kleine kannte sich echt gut aus und war sehr hilfreich für uns!




Eine tibetische Gebetsstätte

Typisches tibetisches Haus



Die bunten Tücher mit Gebeten darauf sieht man überall in Tibet

Abends haben wir uns dann eine andere Unterkunft gesucht, da wir nach zwei Tagen dringend eine Dusche nötig hatten und die erste Familie keine besaß. Auf dem Weg in das andere Dorf mussten wir diese Hängebrücke überqueren:



Das war echt der Horror!! Es war windig wie sonstwas und das Ding hat geschwankt….ohje ohje, ich war wirklich froh als ich da wieder runter war!

Am zweiten Tag sind wir wieder gewandert und haben das sonnige Wetter genossen:













Auf der Rückfahrt haben wir noch bei den heißen Quellen Halt gemacht und uns alle einen Sonnenbrand geholt ;)

Der Ausflug hat sich echt gelohnt! Und er war auch total günstig: Für zweieinhalb Tage inklusive Busfahrt haben wir gerade mal 50 Euro bezahlt :)


Auch Mönche haben mal Hunger...

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