Donnerstag, 8. September 2011

Gastbeitrag von Franziska, Teil II

Unser letztes gemeinsames Reiseziel, bevor ich zurückgeflogen bin, war Hongkong. Dorthin fuhren wir von Shanghai aus im Nachtzug. Die Fahrt begann nachmittags um 4 und endete morgens um ca. 8 mit Verspätung. Nach der Lektüre von Sophias letzter Zugfahrt mit Tobi, die so schlimm gewesen ist, hatten wir anfangs ein paar Bedenken, die aber unberechtigt waren. Da wir einen Liegeplatz hatten war das ganze schon recht komfortabel und auch nicht so beengt wie bei den Sitzplätzen. 


Die Fahrt war außerdem relativ kurzweilig, die wir uns mit Kreuzworträtsel, Musik hören, Sudoku spielen und Abendessen gefüllt haben. Gegen Abend holte ich das Kartenspiel Uno raus, was wir allerdings nur eine Weile ungestört spielen konnten. 
Da die Schlafkabinen offen sind und man sich bis zur Schlafenszeit in der untersten Ebene von den Schlafplätzen, wo jeder die Betten zum Sitzen nutzen darf und im Gang mit seinen kleinen aufklappbaren Sitzen und kleinem Tisch aufhält, sind im Laufe des Spiels die Kinder, die im Umkreis waren neugierig daneben gestanden, haben zugekuckt und sich auf chinesisch beraten wie wohl das Spiel funktioniert. 


Nach ein paar Runden haben wir den 2 Jungs, die in unserem Schlafabteil waren, angeboten mitzuspielen. Da Sophia inzwischen ein längeres Handygespräch führte, konnten wir es nicht auf chinesisch erklären, aber der eine Junge war etwa 13 und konnte ein bisschen Englisch. Außerdem standen mittlerweile auch ein paar Erwachsene um uns herum, (was dazu geführt hat, dass es ziemlich eng wurde und da ständig jemand durch den Gang lief auch etwas unpraktisch, genau gesagt standen wir für etwa ne halbe Stunde ziemlich im Mittelpunkt, weil so ein Getummel um uns war) die auch Englisch konnten und auf chinesisch vermittelten. Nachdem wir das Spiel beendet hatten sind wir mit den Erwachsenen noch ins Gespräch gekommen, was sehr interessant und schön war. 
Die Chinesen so einzeln für sich sind schon sehr nett. Einer war Student, zufälligerweise aus Chengdu, und hat uns gefragt was für uns denn das typische chinesische Essen sei, woraufhin wir Schweinefleisch süß-sauer nannten. Das hat ihn schier aus den Socken gehauen, erst hat er es gar nicht verstanden, weil sie beim Schweinefleisch jedes Körperteil einzeln benennen, also nicht grad pork sweet-sour. Er hat dann auch gefragt, ob wir auch scharfes Essen probiert haben, für das die West-chinesische Küche bekannt ist, wo eben auch Chengdu liegt. Das ist dann aber so scharf, dass die Zunge taub wird, dafür gibt es eigens einen Begriff. Der andere Chinese, der übrigens schon öfters geschäftlich in Deutschland war, erklärte, dass für sie scharfes Essen wichtig sei für die innere Reinigung und dass das Essen traditionell auch unter einem medizinischen Gesichtspunkt ausgewählt bzw. zubereitet wird.





Nach der Einreise in das Sonderverwaltungsgebiet, das Hongkong darstellt, sind wir zu unserem Hostel gefahren, das ziemlich zentral im Stadtteil Kowloon liegt. In dem Gebäude, das im Erdgeschoss ganz viele kleine Läden, sowie Banken zum Geld umtauschen beherbergt, war auch das andere Hostel, in dem Sophia zuvor mit Tobi übernachtet hatte. Auch bei uns war alles eng, aber im Vergleich meinte sie haben wir noch viel Platz. Das Hostel bestand nur aus einem Flur, der zu acht Zimmern führte. Als Rezeption gab es einen Tisch mit dem Papierkram, den ein älterer Herr, bestimmt schon Richtung 70, managte. Aber es war alles sauber und zum schlafen reichte es uns. Es gab sogar Wireless Internet, das wir dankbar genutzt haben. 




Unsere Highlights in Hongkong: der große Buddha, der Ladies' Market (ein Straßenmarkt, wo man handeln kann), die Avenue of Stars (praktisch der Walk of Fame von China) und der Peak mit Aussicht auf die Stadt bei Nacht.
Der große Buddha steht in den Bergen von Lantau Island, zu dem man mit der Gondel gelangt. Die Insel an sich ist mit einer Brücke ans Festland angebunden und mit der U-Bahn erreichbar. Zur Statue laut Wikipedia: „Es ist die weltgrößte freistehende Buddhastatue in sitzender Haltung. Sie ist eine der fünf größten Buddha-Statuen in China und das größte buddhistische Monument in Hongkong. Es befindet sich beim Kloster Po Lin auf einer Bergspitze und soll das harmonische Verhältnis zwischen Mensch, Natur und Religion symbolisieren.“ 












Ein Bodhi-Baum ( auch Pappelfeige), der leider nicht echt war. Der Baum spielt im Buddhismus eine große Rolle, da unter einem solchen gemäß der buddhistischen Überlieferung Siddartha Gautama sitzend das „Erwachen“ (sanskrit: Bodhi) erlebte. Dieser wurde damit zum Budda („Erwachter“). Die Pappelfeige gilt seither in der buddhistischen Kunst als Symbol des Buddha.







Kurioses auf dem Ladies' Market für die Männer ;-)


Unterwegs im Schatten der Hochhäuser: rechts eine der bemerkenswertesten Bauten in Hongkong- das HSBC-Gebäude. Es steht nur auf Säulen, sodass man darunter durch gehen kann. Der Boden besteht aus einer Glasfläche und wird durch Rolltreppen durchbrochen. Das 1. Stockwerk ist für Besucher zugänglich und bietet einen faszinierenden Blick in das Innenleben. Laut Reiseführer soll das Gebäude 1 Milliarde Dollar gekostet haben und war somit lange eines der teuersten Gebäude. 










Der Abschluss bildete der „Peak“ und die „Avenue of Stars“, wo für mich der wichtigste Händeabruck von Jackie Chan stammte. 










Am nächsten Morgen musste ich leider „zai jian“ zu Sophia sagen, aber das nächste „ni hao“ folgt bestimmt! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen